Landkreis Rastatt führt FLIWAS flächendeckend ein
Abschlussveranstaltung im Landratsamt würdigt gemeinsamen Erfolg
Mit einer Veranstaltung im Kreistagssaal des Landratsamtes Rastatt ist am Montag der erfolgreiche Abschluss des landkreisweiten FLIWAS-Projekts als bedeutender Schritt in der Krisenvorsorge gewürdigt worden. Mit dabei waren Vertreterinnen und Vertretern der Kommunen, der Stadt Baden-Baden, der Integrierten Leitstelle Mittelbaden sowie Einsatzkräften von Feuerwehr und Bevölkerungsschutz. Alle 23 Landkreiskommunen und die Stadt Baden-Baden arbeiten künftig mit dem Flutinformations- und Warnsystem FLIWAS des Landes Baden-Württemberg.
Sébastien Oser, Dezernent für Bauem, Umwelt und Öffentliche Ordnung, eröffnete die Veranstaltung mit einem Rückblick auf die Entstehung und Zielsetzung des Projekts. Die Einführung von FLIWAS geht auf eine Maßnahme aus dem Handlungskonzept zum Starkregenrisikomanagement zurück. Ziel war es, ein einheitliches Informationssystem bereitzustellen, das im Krisenfall allen Beteiligten - von den kommunalen Einsatzleitungen über die Leitstelle bis hin zu übergeordneten Behörden - aktuelle und verlässliche Daten zur Verfügung stellt.
Ein zentraler Baustein des Projekts war der Ausbau des regionalen Messnetzes für Wasserstände und Niederschläge. Wie Kerstin Brückner von der Geschäftsstelle Starkregenrisikomanagement und Michael Sartorius von Komm.ONE in ihren Beiträgen erläuterten, ermöglicht die neue Technik eine deutlich schnellere und präzisere Einschätzung der Lage - besonders wichtig bei Starkregenereignissen, bei denen kleine Gewässer innerhalb kurzer Zeit anschwellen können. Die neuen Messdaten fließen direkt in das FLIWAS-System ein und sind damit in kürzester Zeit für alle relevanten Stellen verfügbar.
Die Zusammenarbeit über Gemeinde- und Landkreisgrenzen hinweg war ein zentrales Thema des Nachmittags. Sartorius stellte die technischen Möglichkeiten des FLIWAS-Portals vor und erläuterte das Zusammenspiel mit Hochwasseraktionsplänen (HWAEP). Brückner gab einen Ausblick auf die weiteren Aktivitäten innerhalb der Starkregenpartnerschaft Mittelbaden. Bereits im November soll ein zweites Austauschforum stattfinden, bei dem unter anderem auch das Thema Hochwasseralarm- und Einsatzpläne weiter vertieft wird.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein Dankeswort von Wolfgang Hennegriff, Leiter des Amtes für Umwelt und Gewerbeaufsicht, der die Bedeutung des Projekts für den Bevölkerungsschutz und für die Daseinsvorsorge nochmals betonte.
Mit der erfolgreichen Einführung von FLIWAS ist der Landkreis Rastatt für zukünftige Starkregen- und Hochwasserereignisse digital besser aufgestellt - ein gemeinschaftlich erreichter Schritt hin zu mehr Sicherheit und Krisenresilienz.
Pressemitteilung vom 17.07.2025
Bürgerinfoveranstaltung am 4.6.24 im Haus des Gastes
Hier gelangen Sie zur Präsentation.
Starkregengefahrenkarten für den Landkreis Rastatt und Stadt Baden-Baden gehen online
Das Starkregenrisikomanagement des Landkreises Rastatt und der Stadt Baden-Baden hat mit Beginn des Jahres 2024 einen neuen Meilenstein erreicht: die Gefährdungsanalyse ist im gesamten Verbundprojekt abgeschlossen und die Starkregengefahrenkarten werden nun öffentlich einsehbar auf der Homepage des Landratsamtes Rastatt zur Verfügung gestellt.
Die erste Phase, die sogenannte Gefährdungsanalyse, wurde im Oktober 2023 für alle beteiligten Kommunen abgeschlossen. Ähnlich der Hochwassergefahrenkarten liegen als ein wesentliches Ergebnis der Gefährdungsanalyse nun die Starkregengefahrenkarten mit den für die drei Szenarien selten, außergewöhnlich und extrem ermittelten Überflutungsdaten für das gesamte Untersuchungsgebiet vor. Diese Gefahrenkarten sind die Grundlage für weitere objektspezifische Risikobetrachtungen und sollen neben den Kommunen selbst insbesondere den Bürgerinnen und Bürgern, den örtlichen Betrieben sowie allen Interessierten im Verbundgebiet die Möglichkeit eröffnen, sich über die konkrete Überflutungsgefahr und die damit einhergehenden Risiken aufgrund von Hochwasser durch Starkregen zu informieren.
Die Eigenvorsorge ist nicht nur ein ganz wesentlicher Bestandteil der Starkregenvorsorge, sondern der Schutz privaten Eigentums vor Überflutung gehört zur privaten Vorsorgepflicht aller Bürgerinnen und Bürger. Um eventuell vorhandene Risiken beurteilen und Maßnahmen zur Eigenvorsorge planen zu können, ist die Bereitstellung der Starkregengefahrenkarten durch die jeweilige Kommune ein grundlegender Baustein. Die Veröffentlichung kann z.B. durch Bereitstellung der pdf-Karten auf der kommunalen Homepage, online durch ein eigenes Bürger-GIS oder durch das Angebot einer Einsichtnahme vor Ort erfolgen. Darüber hinaus bietet das Landratsamt Rastatt nun noch die Möglichkeit, die Starkregengefahrenkarten für den gesamten Landkreis und die Stadt Baden-Baden online über die Homepage des Landratsamtes einzusehen. Zur Planung von Hochwasserschutzmaßnahmen im Bereich der Eigenvorsorge sollten Bürgerinnen und Bürger stets aber auch mit Ihrer Kommune in Kontakt treten und klären, welche sonstigen Maßnahmen sowohl mit privatem als auch mit öffentlichem Bezug im Einzugsgebiet geplant sind.
Darüber hinaus werden ab Februar bis Mai 2024 in den beteiligten Städten und Gemeinden auch Bürgerinformationsveranstaltungen angeboten, bei denen die konkreten Ergebnisse der Überflutungsanalysen und die Grundlagen zur Interpretation der Starkregengefahrenkarten vorgestellt werden. Hier haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich über die Gefährdung Ihrer Gebäude und Grundstücke sowie über Maßnahmen zur Eigenvorsorge zu informieren und mit Vertretenden aus Kommune, Landratsamt und den Planungsbüros ins Gespräch zu kommen. Die Bürgerinfoveranstaltung in Bühlertal findet am Dienstag, 4. Juni 2024 um 18.00 Uhr im kleinen Saal des Haus des Gastes statt.
Mit der Erstellung der Kommunalen Starkregenrisikomanagement-Konzepte und insbesondere auch durch das Vorliegen der Starkregengefahrenkarten können Bürgerinnen und Bürger sowie die Kommunen diesen Risiken nun konkretes Handeln entgegensetzen. Die nächste Starkregensaison steht bereits vor der Tür!
Nähere Informationen zum Starkregenrisikomanagement-Projekt sowie Links zu Materialien zum Thema Eigenvorsorge finden Sie auf der Homepage des Landkreises Rastatt unter dem Suchbegriff „Starkregenrisikomanagement“.